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Licht-Kreisel
Hinsichtlich Licht & Design & Funktion gibt's so Einiges - darunter auch immer wieder neue,
interessante Formen von Lampen, Laternen, Leuchten, Lichtern - wie sie auch alle heißen mögen.
Eine Lichtquelle in Bewegung mag aufregend (Feuerwerk), aber auch entspannend (Lavalampe)
wirken. Schwebende Objekte faszinieren per se: Orbit, Hoverbord, Drohnen, usw. .
In diesem Entwurf kommt dreierlei zusammen:
Leuchten, Schweben und Kreiseln.
Eine auschmückende Verkleidung verleiht eigenen Charme.
Das gemächliche Pendeln mag beruhigen und entspannen.
Video: Kreisel in Aktion - Viel Spaß!
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[ Bilder zum Vergrößern anklicken ]
: Hinter der Kulisse
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Die in den halbdurchsichtigen Schachteln untergebrachte Elektronik läuft mit 12 Volt,
kann also mit einem handelsüblichen Standardnetzteil betrieben werden.
Besondere Bestandteile außerhalb dieser sind neben der Blumenkastenhalterung aus Aluminium - hier Druckern entstammende - Spulen
(Lackdraht d=0.5 mm, l~100 m), NeoDym-Magnete und ein Hall-Sensor (SS494).
Einer "professionellen" Ausgestaltung mit Platinen/SMD-Technik anstelle dieser experimentellen steht nichts im Wege.
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Drei Oszillatoren
(1) Schweben - Tragender Magnet, Filter, Spule und Hall-Sensor
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Der Hall-Sensor (SS495) ist unten an der als Kern für die Spule dienenden Schraube mit einem Abstand
von ca. 3 mm befestigt. Der Tragemagnet schwebt dadurch etwas tiefer, was die konstante Anziehung durch
das Schraubeneisen verringert. Der Sensor ist zudem so herum befestigt,
dass seine Ausgangsspannung bei einem Näherkommen des Magneten sinkt bzw. andersherum steigt.
Die Ausgangsspannung des Sensors variiert proportional zur Stärke
des Magnetfelds und steuert über einen Transistor (BD535) den Spulenstrom: Bewegt sich der Magnet nach oben,
sinkt der Spulenstrom, bewegt er sich nach unten, steigt er (aktive Feldregelung).
Verlauf von Strom und Spannung entsprechen in diesem Oszillator einem Sinus.
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Ein Filter aus Kondensator und zwei Widerständen unterdrückt das mögliche, aber unerwünschte Auf und Ab bei niedrigen Frequenzen
(einige Hertz). So arbeitet dieser Oszillator nur im gewünschten Bereich von einigen Kilohertz (hier: T ~ 160 µs <=> f ~ 6.25 kHz).
Das schwebende Objekt kann allerdings auch Kippel-Schwingungen (weiterer Freiheitsgrad) ausführen. Durch Variieren der Geometrie
des LED-Kreisels (Biegen, Formen) lässt sich ein Aufschaukeln dieser vermeiden (mitunter trickreich).
(2) Leuchten - LEDs und Schwingkreis, Hartley-Oszillator
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Dieser vereinfachte Hartley Oszillator schwingt bei mehreren 100 kHz (T ~ 1.2 µs <=> f ~ 833 kHz).
Die mittels resonanter, induktiver Kopplung auf den Schwingkreis übertragene Energie reicht für diesen Abstand
(ca 8 cm - Geometrische Verdünnung *) zur Speisung der beiden antiparallel betriebenen LEDs.
Der Transistor bedarf einer Kühlung (im Bild weggelassen).
* Die Energie divergierender elektromagnetischer Strahlung nimmt proportional
zum Quadrat der Entfernung ab (s.a. Schall).
Man stelle sich Kugeln zunehmenden Abstands um eine Quelle vor, durch welche deren
Strahlung hindurchtritt (Kugel-Oberfläche = 4 Pi r²). Im Umkreis von mehr als
zwei Metern sollte keine nenneswerte Wirkung mehr zu verzeichnen sein.
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(3) Kreiseln - Rechteckoszillator und Impulsformer
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Der LED-Kreisel kann sich aufgrund der Magnetlagerung quasi reibungsfrei bewegen und stellt sich mit seinem Drehwinkel
zunächst auf die Summe der ihn umgebenden Magnetfelder ein (u.a. Erdmagnetfeld).
Die kleinen Magneten an den LEDs sind in gegenseitiger Abstoßung befestigt. Das Magnetfeld der Spule an der Blumenkastenhalterung
ist so gepolt, dass der ihr jeweils näherliegende der beiden an den LEDs fixierten kleinen Magneten abgestoßen wird.
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Ein dem eigenen Gusto entsprechendes Bewegungsmuster hinzubekommen ist eine reizvolle Aufgabe.
Das Feld der Spule zieht bzw. drückt den LED-Kreisel in eine andere Winkelstellung und bringt ihn so zum Rotieren.
On- und Off-Timing des Rechteckoszillators hängen bekanntermaßen von den dort eingesetzten Kondensatoren ab.
Die durch den Rechteck-Oszillator
gesteuerten zeitlichen Änderungen des Spulenfeldes treffen zusammen mit den verschiedenen Drehwinkeln des Kreisels.
Wird der Kreisel einem abrupten Feldanstieg ausgesetzt,
kann das ein sich ungünstigenfalls aufschaukelndes Kippeln zur Folge haben. Hier ist "smoothe" Beschleunigung
gefragt. Das erforderte langsame An- und Abschwellen des Spulen-Magnetfeldes bewirkt hier ein aus großem Kondensator,
Widerstand und Potentiometer bestehendes Integrierglied am Ausgang (rechts) des Rechteckoszillators.
(Mir gefällt's so: Mal dreht der LED-Kreisel ganz herum, mal nur halb und wieder zurück,
mal schneller, mal langsamer, bremst, stoppt, beschleunigt...)
Literatur
Resonanz - Physik-Department, TUM
https://de.wikipedia.org/wiki/Pohlsches_Rad
Ulysses@MightBeMoving.De